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Was unsere Projektmanagerinnen wirklich voneinander denken

Vicky Pammer.
Blog

Digitale Projekte können ganz unterschiedlich laufen: Manche schwören auf detaillierte Planung mit klaren Meilensteinen, andere auf kurze Sprints, Feedbackschleifen und ständige Anpassungen. Doch was funktioniert besser – und vor allem: Wie geht FONDA damit um?

Barbara und Alex aus dem Team erzählen, wie sie Agilität und Wasserfall sehen – und warum es am Ende weniger um die Methode als um die Haltung geht.

Wie beschreibst du deine präferierte Projektmanagement-Methode jemandem, der noch nie davon gehört hat?

„Im Wasserfall geht es darum, von Anfang an einen klaren Plan zu haben. Man überlegt möglichst viele Eventualitäten vorab, definiert Funktionen und Prozesse im Detail und arbeitet diese Schritt für Schritt ab. Das gibt Struktur und Sicherheit – gerade bei Projekten, die klar umrissen sind und bei denen Anforderungen stabil bleiben.“

„Agilität funktioniert anders: Wir planen in Grundzügen, aber wir legen uns nicht im Detail fest. Stattdessen gehen wir verschränkt in Iterationen. Wir nehmen Veränderungen auf, wenn sie auftreten – weil wir wissen, dass sich Nutzerbedürfnisse, Inhalte und Anforderungen im Laufe des Projekts ändern können.“

Was nervt dich am jeweils anderen Stil am meisten?

„Beim Wasserfall stört mich die Behauptung, man hätte einen fixen Plan – obwohl wir alle wissen, dass sich Projekte fast nie so entwickeln. Am Ende bessert man doch ständig nach.“

„Agil wirkt manchmal so, als gäbe es kein Big Picture. Man verliert sich leicht in kleinen Iterationen und vergisst das Gesamtergebnis. Ein Projekt braucht beides: das große Ganze und den Blick fürs Detail.“

Braucht es heute überhaupt noch starre Pläne?

„Ja, manchmal schon. Wenn Aufgaben klar abgegrenzt und gut vorhersehbar sind, kann ein starrer Plan absolut sinnvoll sein. Bei komplexeren Projekten dagegen verliert er an Wert, weil die Vorhersehbarkeit fehlt.“

„Gerade bei Schnittstellen oder dynamischen Produkten bringt ein fixer Plan wenig – da ändern sich Dinge ohnehin. Aber wenn ich genau weiß, ich brauche ein bestimmtes Template oder eine Funktion, dann lässt sich das sehr gut im Voraus planen.“

Kann man agile Projekte auch verkaufen?

„Am Markt gibt es dafür eine klare Nachfrage – agile Projektleiter:innen sind in vielen Ausschreibungen gefragt. Aber damit ein agiles Projekt funktioniert, braucht es Vertrauen. Beide Seiten müssen akzeptieren, dass nicht alles von Tag eins an feststeht.“

„Und Vertrauen heißt für die Agentur oft auch Vorleistung. Das kann herausfordernd sein – aber es kann sich durchaus lohnen, wenn am Ende tolle Ergebnisse entstehen.”

Wer hat das Sagen: der Projektplan oder das Projektteam?

„Oft ist es in der Praxis noch der Kunde, der entscheidet. Aber die besten Projekte sind die, in denen sich alle – Agentur, Kunde, externe Partner – als ein Team verstehen.“

„Im Idealfall das gesamte Team – inklusive Kunde. So entsteht ein gemeinsames Verständnis und geteilte Verantwortung.”

Kann man komplexe Projekte ohne Agilität überhaupt noch stemmen?

„Gerade in der Produktentwicklung ist Agilität fast unumgänglich. Du kannst heute nicht wissen, was ein System in einem Jahr können muss. Mit Agilität stellst du sicher, dass du nicht an den Bedürfnissen der User vorbei entwickelst.“

„Im Wasserfall versuchst du, Risiken möglichst früh abzufangen. Das ist oft anfangs teurer, aber auch planbarer. In agilen Projekten zerlegst du Komplexität in kleinere Schritte – das klingt einfacher, ist aber ebenfalls aufwendig. Am Ende hängt es vom Projekt ab, welche Methode besser passt..“

Wie viel Struktur verträgt Kreativität?

„Kreativität braucht Struktur. Ohne einen Rahmen entstehen keine guten Ideen. Einschränkungen sind nicht hinderlich, sondern oft der Auslöser für kreative Lösungen.“

„Und jede Freiheit hat Grenzen, nämlich Budget und Zeit. Auch die kühnste Vision braucht eine Basis. Ohne diesen Rahmen verläuft man sich schnell in Details.“

Blitzrunde

Planungssicherheit oder Anpassungsfähigkeit?

„Anpassungsfähigkeit.”

„Am liebsten beides – aber wenn ich wählen muss, dann Anpassungsfähigkeit.”

Jira oder good old Post-its?

„Jira – das Team will sich selbst organisieren.“

„Schwierig. Aber Jira.”

Change Requests?

„Willkommen – weil sie das Produkt oft verbessern.”

„Gefürchtet – weil sie Zeitpläne und Budgets durcheinanderbringen können.”

Und zum Schluss: Was wolltet ihr der anderen schon immer mal sagen?

„Ich finde es großartig, wie du mit deinem Scrum-Background immer Offenheit und Teamgedanken in die Projekte bringst. Das ist ein echter Mehrwert, auch in klassischen Wasserfall-Projekten.“

„Und ich schätze, dass ich mich darauf verlassen kann, dass du immer alles im Blick hast. Das gibt mir Sicherheit.“

 

Fazit

Am Ende geht es nicht um ein Dogma. Agilität bringt Flexibilität, Wasserfall Planungssicherheit. Jedes Modell hat Stärken und Schwächen – und bei FONDA nutzen wir beide so, wie es für das Projekt und die Kund:innen am meisten Sinn macht.

Oder wie Barbara es zusammenfasst:

„Ich bin sowieso gegen Dogmatismus. Meine Devise: Whatever works.“